Die FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2022 wird vom 20. November bis zum 18. Dezember in Katar ausgetragen. Zwölf Jahre lang wurden klimatisierte Stadien von Hunderttausenden von Arbeitsmigranten aus Pakistan, Nepal, Bangladesh, Sri Lanka und weiteren asiatischen Ländern unter Zwangsarbeitsbedingungen erbaut (manch einer spricht gar von Sklavenarbeit). Zwischen 6500 und 15000 Arbeiter starben im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für das Turnier. Wollen wir auf diesem Massengrab unseren Sport zelebieren?
Die FIFA-Fußballweltmeisterschaft in Katar wird stattfinden. Was also bleibt uns zu tun? Der Boycott ist die letzte Möglichkeit, die wir als Fußballfans, Zuschauer*innen und Fußballcommunity noch sehen, um eine moralischen Bankrotterklärung zu verhindern und unsere tiefe Ablehnung und Verachtung gegenüber der unmenschlichen, ultrakapitalistischen Institution auszudrücken, als die sich die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) in Katar offenbart. So unantastbar sie auch erscheinen mag: Noch gibt es Mittel gegen das betrügerische System. Das Turnier zu boykottieren, die Spiele schlicht nicht zu gucken, ist die niedrigschwelligste Option, um eine laute Absage an die korrumpierte, makabere Version des Fußballs, den die FIFA der Welt in Katar verkauft, zu formulieren. Wenn die offiziellen, lizensierten Übertragungen der Spiele nicht eingeschaltet werden, fließt weniger Geld auf die FIFA-Konten. Weiterhin ist der Boykott der offiziellen Produkte der Hauptsponsoren (Adidas, Coca-Cola, McDonald’s, WANDA Group, Hyundai – KIA, Qatar Airways, QatarEnergy, VISA, Budweiser, BYJU’S, Crypto.com, Hisense, usw .) ein einfacher Weg. Sprechen wir also in der einzigen Sprache, die die FIFA versteht: die Sprache des Geldes, und sorgen wir dafür, dass keine DIREKTEN Zahlungen in irgendeiner Verbindung mit der Weltmeisterschaft getätigt werden, und zeigen wir damit, dass wir mit dieser Art des Fußballs nichts zu tun haben wollen. Zu guter Letzt wollen wir die Wahrheit über die grausame Realität dieser Weltmeisterschaft und die dafür verantwortliche Institution in die Welt tragen, um mehr Menschen darüber zu informieren und weitere Mitstreiter*innen im Boycott zu gewinnen. Helfen Sie auch mit bei dieser Mission!
Die Skandale der FIFA-Fußballweltmeisterschaft Qatar 2022 haben uns in den letzten 12 Jahren als Menschen, Fußballfans und Mitglieder der internationalen Gemeinschaft schockiert. Dabei bleiben viele dieser Skandale noch unerwähnt und werden von den Verantwortlichen vollständig und beharrlich ignoriert. Hier sind die Hauptskandale aufgelistet:
Die FIFA hat mutwillig und absichtsvoll ihre internen Abläufe vor der Öffentlichkeit verborgen und bewusst für Intransparenz bei der Vergabe, Vorbereitung und Ausführung der Planungen für das Turnier in Katar gesorgt. Dabei hat sie vehement die Whistleblower aus den eigenen Reihen bekämpft, tausende von engagierten Journalisten ignoriert, sich gegen alle strafrechtliche Verfolgung gewehrt und sich erfolgreich jeglicher Verantwortung entzogen. Den Gipfel der Heuchelei stellen dabei die Zurschaustellung der FAIR-PLAY-, Regenbogen- und Diversity & Inclusion-Flaggen bei offiziellen FIFA-Veranstaltungen dar. Bezüglich Katar ist die Lage kaum anders. Auch hier werden Whistleblower mundtot gemacht, jegliche Kritik und Gegnerschaft gegen das Fußballturnier wird mithilfe staatlichen Gewaltmissbrauchs niedergeschlagen. Als Fußballfans haben wir miterlebt, wie sich der moderne Fußball rasant entwickelt hat. Dabei sind exzessives Trikotsponsoring, Mondpreise für Spielertransfers und Stadiontickets, der offene Schulterschluss zwischen Wettanbietern und nationalen Ligen von weiten Teilen der Öffentlichkeit mittlerweile als Normalität akzeptiert worden. Tatsächlich scheint der Gier in diesem Geschäft traurigerweise keine Grenze gesetzt. Doch damit nicht genug: Weitere Pläne für weitere internationale elitistische Wettbewerbe sind bereits von der FIFA auf den Weg gebracht. Sie werden bereitwillig von den kontinentalen und Unterorganisationen (AFC - Asian Football Confederation; CAF - Confédération Africaine de Football; CONCACAF - Confederation of North, Central American and Caribbean Association Football; CONMEBOL - Confederación Sudamericana de Fútbol; OFC - Oceania Football Confederation; UEFA Union of European Football Associations) mitgetragen. Und so wollen uns die Anzugträger, die noch nicht einen Fangesang in der Menge mitgesungen haben, uns weißmachen, dass eine noch elitärere Version der UEFA Chamions Leage und eine höhere Taktung der FIFA-Fußballweltmeisterschaft auf zwei Jahre der ausdrückliche Wunsch der Fußballwelt ist. Schließlich kann es immer noch mehr Wettbewerbe geben, die in Profit umgewandelt werden können – Abstriche können dann bei Recht, Ethik und Moral gemacht werden. Bezahlen darf das unser Spiel, und nicht zuletzt die Welt. Doch auch Dritte kommen dabei zu Schaden, und mit Katar ist eine rote Linie für Fans und Nicht-Fans auf der ganzen Welt überschritten, weil nicht nur wirtschaftliches Leiden und Armut ausgeblendet, sondern die Menschenwürde, Integrität und grundlegendster Respekt durch den Dreck gezogen werden. Jahrelang wurden wir für unsere Leidenschaft, den Fußball, ausgequetscht; teure Ausrüstung, Ticketpreise und eine stetig wachsende Zahl von Streamingdiensten, die fanfeindliche Anstoßzeiten bestimmen . Doch Leidenschaft und Logik spielen in unterschiedlichen Ligen, und so ertrugen wir diese Bedingungen auf eigene Kosten – und trugen sie damit auch mit. Da wir das Spiel lieben, sind und waren wir immer bereit, einiges zu erdulden. Was wir aber nicht unterstützen können und werden ist die Ausbeutung des Fußballgeistes auf Kosten von MENSCHENLEBEN (zwischen 6500 15000) und die Reinwaschung krimineller Akte gegen Menschlichkeit und für Profite in unserem Namen. Sehen Sie sich die FIFA-Fußballweltmeisterschaft Qatar 2022 nicht an, unterstüzten sie nicht dieses kriminelle und unmenschliche System. Informieren Sie Freunde, Verwandte und Bekannte und treten Sie für die wahren Farben des Spiels geegn den Ball: für Respekt, für Werte und nimmermüden Sportsgeist. Boycottieren Sie Qatar 2022 und die FIFA. Für das Spiel, für die Welt.
Bleiben Sie informiert und verbreiten Sie diese Informationen. Hier können Sie Links zur kriminellen Institution und den Unternehmern, die sie leiten, als auch zu den Skandalen rund um die FIFA-Fußballweltmeisterschaft Qatar 2022:
Revealed: 6,500 migrant workers have died in Qatar since World Cup awarded, The Guardian
Qatar World Cup of Shame, Amnesty International
U.S. Says FIFA Officials Were Bribed to Award World Cups to Russia and Qatar, The New York Times
Working Conditions in Qatar Ahead of the FIFA World Cup 2022, Amnesty International
FIFA Uncovered, Netflix documentary
FIFA and the World Cup: Last Week Tonight with John Oliver (HBO)
FIFA II: Last Week Tonight with John Oliver (HBO)
WHY we all take part after all | Qatar 2022, DW Kick off!
Soccer World Cup: Migrant laborers in Qatar | DW Documentary
WHY rich regimes are ruining football | Newcastle, Man City, PSG and Bayern Munich, DW Kick off!
Qatar: World Cup 2022 forced labour, Amnesty International
Dieser Boycott ist gleichbedeutend mit dem Verzicht auf das größte Turnier unseres geliebten Sports. Wenn Sie ein eingeschworener und langjähriger Fußballfan sind, dann ist das ein großes Opfer, und das ist nicht leicht, insbesondere, wenn die eigenen Auswahlspieler das Nationaltrikot überstreifen, um in den Fußballolymp aufzusteigen. Wenn dieses Opfer zu groß erscheint, dann greifen Sie auf nicht-offizielle Streams im Internet zurück und schalten Sie Werbeblocker ein, um Einnahmen für die Verantwortlichen zu verhindern.
Schalten Sie einfach um, essen Sie mit Ihren Freunden abends zusammen oder veranstalten Sie einen Filmabend. Gehen Sie ins Kino oder ins Theater. Damit zeigen Sie deutlich Ihre Ablehnung gegen das korrumpierte Turnier. Wer nicht auf Fußball verzichten kann, kann sich die großen Spiele der vergangenen Weltmeisterschaften und die Geschichte der eigenen Fußballnation ansehen und in Erinnerung schwelgen. Wir wissen gut, dass gerade jetzt das Fußballfieber wieder steigt, dass uns alle vier Jahre ereilt. Deshalb hier ein Alternativprogramm, um dem schandhaften Turnier in Katar aus dem Weg zu gehen.
In Paris, an alternative daily program of historic World Cup matches will be offered throughout the tournament, at :
Babel Café (109 Bd de Ménilmontant, 75011)
Link to download the Babel Café Program
Offside, Jafar Panahi (trailer)
Green Street Hooligans, Lexi Alexander (full movie)
The Damned United, Tom Hooper (trailer)
Goal!, Danny Cannon and Michael Winterbottom (full movie)
Looking for Eric, Ken Loach (trailer)
Escape To Victory, John Huston (trailer)
Bend It Like Beckham, Gurinder Chadha (trailer)
United, James Strong (full movie)
The Miracle of Bern, Sönke Wortmann (full movie, in german)
Fever Pitch, David Evans (full movie)
La Pena Máxima, Jorge Echeverry (full movie in spanish with english subtitles)
Pelé, Ben Nicholas and David Tryhorn (trailer, available on Netflix)
The Hand of God, Paolo Sorrentino (trailer, available on Netflix)
Maradona by Kusturica, Emir Kusturica (full documentary)
The Two Escobars, Zimbalist brothers (full documentary)
Next Goal Wins, Mike Brett and Steve Jamison (full documentary)
Nossa Chape, Zimbalist Brothers (full documentary)
Hillsborough, Daniel Gordon (full documentary)
50 Most shocking moments in World Cup history, BBC (full)
Diego Maradona, Asif Kapadia (full documentary)
Ted Lasso (available on Apple TV)
Baggio: The Divine Ponytail (available on Netflix)
The English Game (available on Netflix)
Club de Cuervos (available on Netflix)
Goles en Contra (available on Netflix)
Sunderland ’Til I Die (available on Netflix)
The Figo Affair: The Transfer that Changed Football (available on Netflix)
Captains (available on Netflix)
Becoming Champions (available on Netflix)
FIFA Uncovered (available on Netflix)
Unterstützen Sie die Kampagne und teilen Sie sie online! Online und druckfähige Versionen der Kampagnenposter stehen hier zum Download bereit. Das Poster und/oder der Sticker ist ebenfalls erhältlich.
Wenn Sie Transport oder Verteilung der Poster und Sticker in anderen Städten organisieren können, zögern Sie bitte nicht, uns hier zu erreichen: boycott-qatar22@proton.me
Sie können diese Boycottkampagne mit einer Spende der Höhe Ihrer Wahl unterstützen:
gofundme.com/f/boycott-qatar-2022
Erstens wird uns dies helfen, für die Kosten für Sticker und Poster aufzukommen. Zweitens und noch wichtiger: Überschüssiges Geld wird an die NGO XXXXXXX gehen, die die Familien der Arbeitsmigranten, die auf den Baustellen der Weltmeisterschaft in Katar umgekommen sind, unterstützt.
Diese Kampagne, diese Website und die Poster sind das Produkt von zwei Menschen: einem deutschen Fußballfan und Studenten, David Streiber, und dem französischen Grafikdesigner und Aktivist Sébastien Marchal. David Streiber ist Student und sein Leben lang Fußballfan gewesen. Seit 2016 steht er in kontakt mit der FIFA und hat bereits an vielen FIFA-Projekten mitgearbeitet. Innerhalb des FIFA Fan Movements, einer internationalen Gruppierung von Fußballfans, zu deren Gründungsmitgliedern David zählt, gehört er zu den ersten, die das Thema Katar auf den Plan brachten. Nach jahrelangen vergeblichen Versuchen, mithilfe von Unterschriftensammlungen und Appellen der Gruppe für eine öffentliche Debatte innerhalb der FIFA zu sorgen, und nach ebenso langer Missachtung durch die Organisation, die immer darauf besteht, dass sie die Fans ernst nehme, war ein Wendepunkt erreicht. Kunst ist die beste Form des Widerstands und Kreativität das stärkste Bollwerk gegen Zerstörung. Mit dieser Einstellung begann David, Menschen um sich herumzuscharen, die ebenso besorgt und frustriert über die Unmenschlichkeit waren und etwas unternehmen wollten.
Sébastien ist schon lange an sozialen und geopolitischen Debatten interessiert und hat bereits einige Poster für unterschiedliche politische und soziale Projekte entworfen. Auch er war seit der ersten öffentlichen Berichterstattungen im Jahr 2015 besorgt über die Grausamkeiten der Baustellen von Katar, als die mediale Indifferenz praktisch gleich Null war. Schon damals wurden 400 Tote gezählt. Als der Guardian am 23. Februar 2021 erstmals von 6500 Todesopfern sprach, entschied er sich, eine künstlerische Antwort zu formulieren. Die Erinnerung an Alain Le Quernecs Poster zur Fußballweltmeisterschaft 1978 in Argentinien kam in ihm hoch, und so entschied er sich für eine Homage an dieses Werk über den letzten « Pokal der Schande ».
Das Poster wurde vom jährlich stattfindenden deutschen Posterwettbewerb Mut zur Wut ausgewählt und in zahlreichen deutschen Städten ausgestellt. David, der gegen die WM in Katar mobilisieren wollte, nahm daraufhin mit Sébastien Kontakt auf, und so fing alles an…
Das Poster, das auf dieser Website und hoffentlich auch auf den Straßen zu sehen ist, ist ein Kusntwerk des französchen Grafikdesigner Sébastien Marchal. Vor 44 Jahren schuf ein anderer Franzose, Alain Le Quernec, ein Poster, um gegen die FIFA-Fußballweltmeisterschaft in Argentinien zu protestieren, weil im damaligen Gastgeberland die blutige Diktatur des Rafael Videla herrschte. Auf dem Poster war der Fußball zu einem Totenschädel geworden, beschmiert mit dem Schlamm der Stadien, in denen die Gegner des Regimes gestorben waren. Zu Ehren dieses Kunstwerks zum damaligen « Pokal der Schande » und als Homage an Alain entwarf Sébastien sein Poster als Protest gegen das neuerliche Massengrab, das zu einer Fußballparty einladen soll. Der Schlamm von damals ist heute Öl, die Verantwortlichen sind damals wie heute nicht zuletzt bei der FIFA zu finden. Dennoch, um Diego Armando Maradona zu zitieren: « La pelota no se mancha » – « Der Ball lässt sich nicht beschmutzen. »
Wir sind mehr als bereit mit anderen Kampagnen, Gegenveranstaltungen, Bewegungen und anderen Formen des Protests gegen den modernen Fußball, die FIFA und insbesondere Katar 2022 zusammenzuarbeiten. Für Anfragen und mehr richten Sie sich bitte unter folgender E-Mail-Adresse an uns: boycott-qatar22@proton.me